Der Batterie-Pass kommt

Für Elektroautos werden Batterien als Energiespeicher verwendet. Diese Batterien unterliegen bisher keinen Standards. Verbindliche Standards wären jedoch nötig, um ein Recycling der Batterien flächendeckend möglich zu machen. Daher soll ein digitaler Batterie-Pass für mehr Transparenz sorgen.

Foto: dena

Das Ziel der deutschen Bundesregierung ist es bis zum Jahr 2030 rund 15 Millionen Elektroautos auf die Straße zu bringen. Derzeit fahren knapp 1,2 Millionen elektrisch betriebene Fahrzeuge, entweder Batterieelektrische (BEV) mit rund 618.000 und Plug-In-Hybride (PHEV) mit rund 623.000 Fahrzeugen. Doch je mehr dieser Fahrzeuge hergestellt werden, desto mehr Batterien werden benötigt. Die Herstellung der Batterien benötigt jedoch kostbare Rohstoffe und daher ist es wichtig, dass die Batterien recycelbar sind. Aktuell gibt es noch keine Standardisierung für Batterien, so dass Batterien verschiedener Anbieter so unterschiedlich sein können, dass sie nicht miteinander vergleichbar sind. Das macht das Recycling oft entweder technisch nicht möglich oder unwirtschaftlich.  

Der gesamte Lebenszyklus soll nachvollziehbar sein

In dem digitalen „Batterie-Pass“ soll der gesamte Lebenszyklus der Batterie nahtlos abgebildet werden. Von der Produktion über die Nutzung, bis hin zum Wiederverwenden und schließlich dem Recycling, sollen alle Informationen und technischen Daten aufgeführt werden. Das Ziel ist unter anderem, die Batterien nachhaltiger herzustellen und für mehr Transparenz zu sorgen. Dabei werden zum Beispiel Informationen bereitgestellt, welche und wie die eingesetzten Rohstoffe abgebaut und verarbeitet wurden. Für mehr Transparenz zum Einfluss auf das Klima soll auch der CO2-Fußabdruck der Batterie erfasst werden. Auch soll das Pass Aufschluss über die sozialen und arbeitsrechtlichen Bedingungen liefern.

Das Recycling von Batterien soll durch den Pass vereinfacht werden

Ist eine Batterie am Ende ihrer Lebenszeit angekommen, muss diese wiederverwertet werden. Die Batterie-Vorschrift untersagt in Deutschland jegliche Deponierung oder Verbrennung der Batterien. In den Altbatterien befinden sich wertvolle Rohstoffe wie Nickel, Kobalt oder Lithium. Das Recycling der Altbatterien ist technisch machbar, allerdings bringen die fehlenden Standards bei den Batterien Probleme mit sich, da es bei verschiedenen Batterien keinen einheitlichen Recycling-Prozess geben kann. Der „Batterie-Pass“ soll mit seiner Transparenz über den Lebenszyklus hinweg dafür sorgen, dass das Recycling einfacher und damit wahrscheinlicher wird. Mit Hinblick auf die steigende Anzahl der Elektroautos ist eine Standardisierung der Batterien für ein massenhaftes Recycling unumgänglich.

Ein Pilotprojekt soll Entwurf liefern

Verschiedene Fahrzeughersteller haben sich mit einem Chemiekonzern und einer Forschungseinrichtung zusammengetan und erarbeiten derzeit eine erste mögliche Version des Passes. Die Bundesregierung stellt dafür rund acht Millionen Euro zur Verfügung. Durch die frühzeitige Ausarbeitung der Standards sollen auch offene Fragen beantwortet werden. So ist zum Beispiel derzeit noch nicht klar, wie sichergestellt werden kann, dass die anzugebenen Daten valide sind. Die Kette der Datenweitergabe soll so aufgebaut werden, dass die Richtigkeit der Daten durch Dritte geprüft werden kann, um fälschungssicher zu sein. Der Aushandlungsprozess wird jedoch noch einige Zeit dauern, als Startjahr steht derzeit das Jahr 2026 zur Diskussion.

Mehr Informationen zum Batterie-Pass finden Sie hier.

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