Berlinerin nach Bologna

Als Berlinerin wollte ich dann aber auch mal raus aus der Stadt und für eine Weile woanders leben, auch wenn den Menschen aus Berlin häufig ihre Sesshaftigkeit angelastet wird. Daher habe ich mir überlegt ein Auslandssemester über ERASMUS zu machen. Ich habe mich bewusst gegen eine Großstadt entschieden und für Bologna, eine schöne studentische Stadt im Norden von Italien. Dort gibt es eine Altstadt, die von einer alten Stadtmauer umgeben ist. So wirkt die gesamte Stadt wie eine einzige Burg, was wunderschon aussieht.

Alles zu Fuß

Zudem hat die Stadt den Vorteil, dass man innerhalb der Stadtmauer alles quasi in 30-40 Min fußläufig erreichen kann. Wenn die Busse fuhren, bin ich mit dem Bus gefahren, aber bei gutem Wetter oft gelaufen. Teilweise brauchten dort die Busse so lange, dass man in der Zeit auch zu Fuß gehen konnte, da die Routen schlecht gelegt oder die Umsteigezeiten ungünstig waren. So lernte ich die Stadt zu Fuß kennen und ging abends oft zu Fuß nach Hause, anstatt ewig auf den Bus zu warten. Das war eine neue Erfahrung für mich, da Ausgehen in Berlin für immer mit langen nächtigen Fahren im ÖPNV verbunden war.

Aufgrund von Corona Berlin neu entdeckt

Die Stadt mehr zu Fuß zu erleben, hat sich, zurück in Berlin und über die Pandemie-Zeit, für mich so entwickelt. Da man so eingeschränkt war in seiner Mobilität und seinen Freizeitmöglichkeiten, haben viele Menschen angefangen spazieren zu gehen, so auch ich. Da ich zunehmend den öffentlichen Nahverkehr in dieser Zeit vermieden habe, fing ich an überall hin zu Fuß zu gehen, zumindest zu den Orten, die innerhalb von 20-30 Min zu erreichen waren. So änderte sich gleichzeitig aber auch mein Radius und ich begann größtenteils Zeit in meiner Wohngegend und näheren Umgebung zu verbringen. In dieser Zeit habe ich viele Cafés oder Länden entdeckt, die mir vorher entgangen waren. Ich habe neue Spaziergeh- und Café-Routinen entwickelt, die mir den Alltag versüßt haben. So konnte ich Teile meiner Heimatstadt nochmal neu für mich entdecken.

Was ich mir wünschen würde

Für Berlin würde ich mich wünschen, dass die Stadt zunehmend autoärmer wird. Klar sind Autos nicht ganz wegzudenken und es gibt Menschen und Lebenslagen, für die ein Auto erforderlich ist. Jedoch hoffe ich, dass wir Mobilität so gestalten können, dass ein eigenes Auto zu haben immer weniger nötig wird. Dazu brauchen wir aber auch ein noch besser organisiertes öffentliches Verkehrsnetz, das einen zuverlässig von jedem Teil der Stadt aus anbindet und auf das man sich auch bei jeder Wetterlage verlassen kann. Es reicht nicht, das Autofahren einfach nur unattraktiver zu machen, sondern die Alternativen müssen gleichzeitig immer attraktiver werden.

Klara im Kiez - Mobilität eines Berliner Stadtkinds Teil 3

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