Mythos 1: Elektroautos haben eine zu geringe Reichweite

Fakt: Je nach Wohnsitz werden Pkw im Durchschnitt zwischen 14 und 26 Kilometer pro Tag gefahren. Nur 7 Prozent aller Fahrten liegen zwischen 100 und 200 Kilometern und 4 Prozent über 200 Kilometer. Moderne Elektroautos bieten je nach Batteriegröße Reichweiten von durchschnittlich 400 km mit voller Batterieladung, was also für über 95 Prozent aller Fahrten ausreicht. Die Batterietechnologie verbessert sich stetig: Aktuell gibt es bereits Elektroautos mit elektrischen Reichweiten von über 600 Kilometern, die im ADAC Ecotest erreicht wurden. Laut Herstellerangaben können einige Fahrzeuge bereits über 800 km erreichen – bis zu 1.000 Kilometer sind angekündigt. Weitere Informationen zum Thema Reichweite von Elektroautos finden Sie hier

Mythos 2: Es gibt zu wenig Ladestationen

Fakt: Das Netz an Ladestationen in Deutschland wächst rasant, sowohl in städtischen als auch in ländlichen Gebieten. Das Ladesäulenregister der Bundesnetzagentur weist bereits rund 146.000 öffentliche Ladepunkte auf, die am 1. September 2024 in Betrieb waren. Das sind 26 Prozent mehr Ladepunkte als ein Jahr zuvor. Gut 20 Prozent der öffentlich zugänglichen Ladepunkte sind bereits Schnellladepunkte mit mehr als 22 kW Ladeleistung, auch ihr Anteil wächst stetig. Im Durchschnitt liegt die nächste öffentlich zugängliche Ladesäule in Deutschland sieben Minuten entfernt und in 82 Prozent der Gemeinden kann eine Ladestation innerhalb von zehn Minuten erreicht werden. Hinzu kommt auch noch die Möglichkeit des Ladens zu Hause, sofern ein eigener Stellplatz mit einer Wallbox vorhanden ist. Weitere Informationen zum Thema Ladeinfrastruktur von Elektroautos finden Sie hier

Mythos 3: Elektroautos sind teuer

Fakt: Aktuell liegen die Anschaffungskosten von Elektroautos in der Regel noch über den Kaufpreisen von vergleichbaren Modellen mit Verbrennungsmotor, dafür sind aber die laufenden Betriebskosten (Energiekosten für Kraftstoff oder Strom, Wartung, Steuern) von Elektroautos oftmals deutlich niedriger. Darüber hinaus tragen staatliche Förderungen und Vergünstigungen dazu bei, dass sich der Umstieg von einem Verbrenner auf ein Elektroauto auch wirtschaftlich lohnt. Elektroautos bleiben beispielsweise bis 2030 von der Kfz-Steuer befreit. Zwar ist Ende 2023 mit dem Umweltbonus ein wichtiges Element der bisherigen staatlichen Förderung ausgelaufen, welches die Anschaffung von neuen Elektroautos günstiger gemacht hat. Auf den Wegfall des Umweltbonus haben viele Hersteller allerdings mit unterschiedlichen Arten von Preisreduzierungen reagiert. Zudem haben mit Blick auf die strengeren CO₂-Flottenzielwerte ab 2025 verschiedene Hersteller damit begonnen, die Listenpreise für Elektroautos zu senken. Es wird erwartet, dass im Zuge eines zunehmenden Modellangebots auch der Preiswettbewerb weiter zunehmen wird. Fossile Kraftstoffe werden voraussichtlich teurer werden, unter anderem weil der CO₂-Preis auf fossile Kraftstoffe zum 1. Januar 2025 von 45 Euro auf 55 Euro pro Tonne steigen wird. Weitere Informationen zu den Kosten von Elektroautos finden Sie hier.

Mythos 4: Elektroautos sind wegen ihrer Batterien umweltschädlicher als Verbrenner

Fakt: Elektroautos produzieren über ihren gesamten Lebenszyklus deutlich weniger Treibhausgas-Emissionen als vergleichbare Verbrenner. Rechnet man alle Emissionen zusammen, die bei der Herstellung, Nutzung und dem Recycling der Fahrzeuge entstehen, liegt diese Klimabilanz von Elektroautos um über 70 Prozent unter der vergleichbarer Verbrenner. Wird in allen Lebenszyklusphasen – in der Herstellungs- und in der Nutzungsphase – nur Strom aus erneuerbaren Quellen verwendet, lässt sich die Klimabilanz von Elektroautos sogar um bis zu 95 Prozent verbessern. Zudem stoßen E-Fahrzeuge keine Stickstoffoxide und keine Rußpartikel aus der Verbrennung aus. Die Batterieherstellung ist zwar besonders energie- und ressourcenintensiv, dieser negative Effekt wird aber durch die hohe Energieeffizienz in der Nutzungsphase mehr als ausgeglichen. Hinzu kommt, dass die meisten Batterierohstoffe recycelbar sind und dann für eine zweite Nutzung zur Verfügung stehen. Bereits heute gibt es Recycling-Werke in Deutschland und mit steigender Zahl an zu Ende gefahrenen Elektroautos wird zukünftig auch im großen Stil recycelt. Seit 2023 müssen auf EU-Ebene bereits 90 Prozent der Batterie wiederverwertet werden. Die kontinuierliche Verbesserung der Batterietechnologie wird den Bedarf an einigen kritischen Rohstoffen künftig reduzieren. Zudem können Batterien in einem zweiten Lebenszyklus als stationäre Speicher verwendet werden und so zur Stabilisierung und Dekarbonisierung der Stromversorgung beitragen. Weitere Informationen zu den Umweltwirkungen von Elektroautos finden Sie hier.  

Mythos 5: Elektroautos haben keine ausreichende Leistung

Fakt: Elektromotoren bieten sofortiges Drehmoment, was bedeutet, dass Elektroautos sehr schnell beschleunigen können – oftmals schneller als Verbrenner. Im Unterschied zu vielen Verbrennungsmotoren liefern sie eine konstante Leistung über den gesamten Drehzahlbereich. Damit können Elektroautos mit leistungsstarken Verbrennerfahrzeugen mithalten oder diese sogar übertreffen. Viele Elektromodelle sind sportlich und dynamisch fahrbar. Einige Autos können in zwei Sekunden von 0 auf 100 km/h beschleunigen und erreichen Geschwindigkeiten von über 250 km/h.

Mythos 6: Elektroautos sind im Winter unbrauchbar

Fakt: Elektroautos funktionieren auch bei niedrigen Temperaturen zuverlässig. Allerdings kann die elektrische Reichweite der Batterie bei sehr kaltem Wetter sinken. Insbesondere bei häufigen Kurzstreckenfahrten bei Außentemperatur deutlich unter dem Gefrierpunkt steigt der Energieverbrauch eines Elektroautos mit kalter Batterie deutlich. Jedoch werden zusätzliche Ladestopps auch im Winter eher bei Langstrecken als bei Alltagsfahrten erforderlich sein. Zudem benötigen moderne Elektroautos mit Wärmepumpe nur etwa 0,5 bis 1 kW, um bei Kälte den Innenraum auf einer stabilen Temperatur von 22 °C zu halten. Ist der Innenraum erstmal aufgeheizt, braucht es weniger Energie, um die Temperatur zu halten. So kann selbst bei halbvoller Batterie ein 12-Stunden Stau überstanden werden. Dabei sollte man nicht vergessen, dass auch ein Diesel- oder Benzinmotor im Winter mehr Kraftstoff verbraucht. 

Mythos 7: Das Laden dauert zu lange

Fakt: Dank der Fortschritte bei Ladetechnologien können moderne Elektroautos heute an Schnelladestationen in 20 - 30 Minuten von 20 auf 80 Prozent aufgeladen werden. Diese Schnellladestationen sind an vielen Autobahnen und wichtigen Verkehrsknotenpunkten verfügbar, was längere Fahrten komfortabler macht. Außerdem wächst ihre Zahl deutlich: 2023 kamen fast 5.000 neue Schnellladepunkte dazu. Für den täglichen Gebrauch laden die meisten Elektroauto-Besitzer ihre Fahrzeuge (zu meist günstigeren Strompreisen) über Nacht zu Hause auf, was den Akku schont und Wartezeiten im Alltag spart. Weitere Informationen zum Thema Ladeinfrastruktur von Elektroautos finden Sie hier

Mythos 8: Elektroautos sind gefährlicher als Verbrennerfahrzeuge

Fakt: Elektroautos unterliegen den gleichen Sicherheitsstandards wie andere Fahrzeuge. Darüber hinaus haben sie zusätzliche Sicherheitsfunktionen, wie die automatische Abschaltung der Batterie bei Unfällen. Tatsächlich brennen Elektroautos statistisch gesehen seltener als Benziner und die dabei entstehenden Stoffe sind nicht gefährlicher. Laut Fachleuten macht es für den Ausgang eines Unfalls kaum einen Unterschied, ob eine Batterie oder 80 Liter Benzin brennen, außer dass das Löschen von Elektroautos länger dauert und mehr Löschmittel benötigt wird. Auch bei Crashtests wurden keine Unterschiede in der Gefährdung der Insassen festgestellt.

Mythos 9: Die Stromversorgung in Deutschland reicht nicht aus, um so viele Elektroautos zu versorgen

Fakt: Die Stromerzeugungskapazitäten und das Stromnetz in Deutschland sind aktuell in der Lage, auch eine zunehmende Anzahl an Elektrofahrzeugen zu versorgen. Unterstützt wird dies zukünftig durch intelligente Ladesysteme und den weiteren Ausbau erneuerbarer Energien. So liegt der Strombedarf der aktuell rund 1,2 Millionen Elektroautos bei unter einem Prozent des deutschen Stromverbrauchs. Der Bedarf von 10 Millionen Elektroautos in Deutschland liegt bei geschätzten 5 Prozent. Allerdings muss das Stromsystem auf der Verteilnetzebene dafür noch weiter ausgebaut werden. Mit Blick auf das Gesamtenergiesystem wird bei der Nutzung von Strom im Verkehrssektor wesentlich weniger Energie benötigt als bei der Nutzung von Kraftstoffen, da keine Energie durch ineffiziente Verbrennungsprozesse verloren geht – insgesamt wird durch eine höhere Elektrifizierung also schlicht weniger Energie benötigt. Elektroautos können darüber hinaus zukünftig durch bidirektionales Laden als Stromspeicher für Haushalte (z. B. mit PV-Anlage und Wärmepumpe) genutzt werden und die effiziente Direktnutzung von Strom erhöhen.

Mythos 10: Elektroautos sind nur eine Übergangstechnologie

Fakt: Elektroautos sind ein zentraler Baustein der zukünftigen klimafreundlichen Mobilität auf der Straße und unverzichtbar für die Erreichung der Klimaziele auf nationaler und internationaler Ebene. Während fossile Brennstoffe importiert werden müssen, den Klimawandel beschleunigen und perspektivisch teurer werden, wird die heimische Erzeugung von klimafreundlichem Strom aus erneuerbaren Energien stetig ausgebaut. Zudem ermöglichen batteriebetriebene Antriebe mit einem Wirkungsgrad von 80 - 90 Prozent (inklusive Rekuperation) eine wesentlich höhere Effizienz als Verbrenner und senken den Primärenergiebedarf im Gesamtenergiesystem.

Gefördert durch: Bundesministerium für Wirtschaft und Energie Deutsche Energie-Agentur GmbH

Rechtlicher Hinweis

Die Deutsche Energie-Agentur GmbH (dena) informiert im Auftrag des Bundesministeriums für Wirtschaft und Klimaschutz mit dieser Informationsplattform zur Verkehrs- und Mobilitätswende. Darüber hinaus erhalten Hersteller und Händler Informationen zur Umsetzung der novellierten Pkw-Energie­verbrauchs­kennzeichnungs­verordnung (Pkw-EnVKV). Dabei handelt es sich um allgemeine Hinweise, die nicht rechtsverbindlich sind. Für konkrete Fragen ist ggf. eine Rechtsberatung einzuholen. Die dena übernimmt keine Haftung für die Richtigkeit der mittels des Online-Tools zur Erstellung eines Pkw-Labels berechneten Ergebnisse. Entscheidend sind u. a. die Herstellerangaben.

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