Pkw mit hybriden Antrieben kombinieren einen Verbrennungsmotor mit einem oder mehreren Elektromotoren, um Vorteile beider Technologien zu nutzen. Grundsätzlich gibt es zwei hybride Antriebsarten, die sich in ihrer Funktionsweise und Klimafreundlichkeit unterscheiden.

Plug-In Hybride (PHEV) können im Gegensatz zu Mild- und Voll-Hybriden (MHEV/HEV) extern über ein Kabel mit Strom aufgeladen werden und erreichen so theoretisch deutlich höhere elektrische Fahranteile.

Mild- und Voll-Hybride haben kleinere Batterien, die nur durch den Verbrennungsmotor oder Bremsenergierückgewinnung (Rekuperation) geladen werden, was ihren elektrischen Fahrbetrieb auf kürzere Strecken beschränkt.

Inhalt

Zusammenfassung

  • Die Batterie eines Plug-In-Fahrzeugs (PHEV) ist deutlich kleiner als bei reinen Elektroautos (BEV), wodurch die rein elektrische Reichweite entsprechend geringer ausfällt. Bei vielen Modellen liegt diese bei 40 bis 65 Kilometern, einige schaffen jedoch auch über 100 Kilometer.
  • Die Anschaffungskosten für Plug-In-Fahrzeuge (PHEV) liegen, ebenso wie die für reine Elektroautos (BEV), höher als bei konventionellen Verbrennern. 
  • Für die Umweltwirkung und insbesondere die Treibhausgasemissionen im Betrieb ist bei Plug-in-Hybriden (PHEV) der tatsächliche elektrische Fahranteil entscheidend.
  • Voll- und Mildhybride: Durch die unterstützende Leistung des Elektromotors verbrauchen Voll-Hybride bis zu 10 % weniger Kraftstoff, als konventionelle Verbrenner, wodurch sich die Verbrauchskosten geringfügig reduzieren. Bei Mild-Hybride sind es gerade mal 1 %.

Plug-in-Hybride

Plug-in-Hybride (PHEV) sind Elektroauto und Verbrenner in einem. Angetrieben werden sie von einem Verbrennungsmotor und mindestens einem Elektromotor, der Strom aus einer Batterie bezieht. Die Besonderheit eines PHEV im Vergleich zu Mild- und Vollhybriden ist, dass die Batterie eine größere Kapazität hat und über einen Stecker an einer Ladesäule oder Wallbox geladen werden kann.

Durch die Umwandlung von Bremsenergie (Rekuperation) kann der Batterie zusätzlich elektrische Energie zugeführt werden. PHEV-Modelle können zudem während der Fahrt die Batterie über den Verbrennungsmotor laden. Dieser "Charge-Modus" erhöht jedoch den Verbrauch und verschlechtert den Wirkungsgrad des Fahrzeugs erheblich.

PHEVs können in unterschiedlichen Fahrmodi betrieben werden: Im kombinierten Fahrbetrieb mit aufgeladener Batterie arbeiten Elektro- und Verbrennungsmotor zusammen. Der Verbrennungsmotor wird hierbei nur bei Bedarf zugeschaltet, bspw. bei hohen Geschwindigkeiten auf der Autobahn. Ist die Batterie einmal leer, fährt das Auto im Hybrid-Verbrennermodus weiter. Dabei wird primär der Verbrennungsmotor für den Antrieb genutzt und der Elektromotor unterstützt nur noch geringfügig.

Im reinen Elektro-Modus mit aufgeladener Batterie wird das Auto ausschließlich durch den Elektromotor angetrieben. Sobald die Batterie leer ist, geht es nur noch im Hybrid-Verbrennermodus weiter.

Beim PHEV bestimmt das Nutzungsverhalten maßgeblich, inwieweit Einsparungspotenziale bei Emissionen und Verbrauchskosten tatsächlich realisiert werden. Nutzt man den PHEV vor allem für vergleichsweise kurze Strecken und lädt die Batterie regelmäßig extern auf, lassen sich auch mit einem PHEV hohe elektrische Fahranteile erreichen.

Fährt man mit dem PHEV vor allem Langstrecken lassen sich nur schwer hohe elektrische Fahranteile erreichen, weil die in einem PHEV verbaute Batterie relativ klein ist und häufiger geladen werden muss.

Reichweite

Die Batterie eines Plug-In-Fahrzeugs (PHEV) ist deutlich kleiner als bei reinen Elektroautos (BEV), wodurch die rein elektrische Reichweite entsprechend geringer ausfällt. Bei vielen Modellen liegt diese bei 40 bis 65 Kilometern, einige schaffen jedoch auch über 100 Kilometer.

Mit ihrem Verbrennungsmotor erreichen PHEVs Reichweiten, die mit herkömmlichen Diesel- oder Benzinfahrzeugen vergleichbar sind.

Kosten

Die Kosten für Plug-In-Fahrzeuge setzen sich vorrangig aus den Anschaffungskosten für das Fahrzeug sowie den Betriebskosten zusammen. Zu letzteren gehören die Energieverbrauchskosten, Wartungs- und Reparaturkosten sowie die Versicherungskosten und Kfz-Steuer. 

Anschaffungskosten

Die Anschaffungskosten für Plug-In-Fahrzeuge (PHEV) liegen, ebenso wie die für reine Elektroautos (BEV), höher als bei konventionellen Verbrennern. Fahrzeuge mit einem Plug-in-Hybridantrieb werden ab ca. 34.000 € angeboten und Modelle gibt es ab der Kompaktklasse. Modelle mit einer elektrischen Reichweite ab 100 Kilometern starten bei 65.000 €.

Betriebskosten  

Plug-in-Hybride sind im Gegensatz zu BEVs nicht von der Kfz-Steuer befreit. Allerdings ist diese meist günstiger als bei Verbrennern, da sich die Höhe der Kfz-Steuer unter anderem aus dem CO₂-Ausstoß ergibt.

Teilweise profitieren PHEVs auch von einem bis Ende 2024 befristeten jährlichen Steuerfreibetrag für emissionsarme Fahrzeuge in Höhe von 30 Euro und der 0,5 %-Regelung für PHEV-Dienstwagen, bei der nur die Hälfte des Listenpreises des Fahrzeugs als monatlicher geldwerter Vorteil versteuert werden muss. Die Wartungskosten eines Plug-In-Autos sind vergleichbar mit denen eines konventionellen Diesels oder Benziners.

Energiekosten und Energieverbrauch

Den größten Anteil an den Betriebskosten haben die Energiekosten. Diese sind abhängig von den Energiepreisen, dem Strom- und Kraftstoffverbrauch und der jährlichen Fahrleistung.

Der durchschnittliche reale Verbrauch eines PHEV auf 100 Kilometern liegt laut ADAC-Test bei etwa 4 Litern Kraftstoff und bei etwa 12 Kilowattstunden Strom.

Allgemein gilt, je höher der elektrisch gefahrene Anteil, desto geringer die Energiekosten. Vor dem Hintergrund eines steigenden CO2-Preises auf fossile Kraftstoffe gilt dies zukünftig umso mehr.

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Umweltwirkung

Für die Umweltwirkungen und insbesondere die Treibhausgasemissionen im Betrieb ist bei Plug-in-Hybriden (PHEV) der tatsächliche elektrische Fahranteil entscheidend. Wird ein Auto rein elektrisch betrieben, verursacht es zudem bei geringen Geschwindigkeiten weniger Lärm. Vor allem Modelle mit größeren Batterien, die längere elektrische Reichweiten ermöglichen, bieten die Chance, den elektrischen Fahranteil in der tatsächlichen Nutzung wesentlich zu steigern und damit Emissionen zu reduzieren.

Wird ein Plug-in-Hybrid jedoch nicht regelmäßig extern aufgeladen, werden deutlich weniger Emissionen als angenommen eingespart, wie eine vorläufige Einschätzung der EU-Kommission aus dem Jahr 2024 zeigt. Danach waren die CO2-Emissionen von PHEVs im Realbetrieb nur rund 23 % niedriger als die von konventionellen Verbrennerfahrzeugen und damit 3,5-mal höher als der von den Herstellern angegebene Normverbrauch (WLTP).

Dies liegt unter anderem daran, dass die Labortestungen beim Zulassungsverfahren für neue PHEV-Modelle von einem elektrischen Fahranteil von ca. 70 - 85 % ausgehen, was ein regelmäßiges Aufladen voraussetzt. In der Realität ist dieser Anteil jedoch deutlich geringer, laut Frauenhofer ISI liegt er bei 45 - 49 % für Privat-Pkw und 11 - 15 % für Dienstwagen.

Deshalb erfolgen 2025 und 2027 Änderungen am sogenannten Nutzfaktor (Utility-Factor), der die Höhe des bei Labortestungen angenommenen elektrischen Fahranteils angibt. Dieser soll stufenweise gesenkt werden, um ihn mit den tatsächlichen, niedrigeren Nutzungsanteilen in Einklang zu bringen.

Auch müssen seit Januar 2021 alle Neufahrzeuge, die mit flüssigen Kraftstoffen betrieben werden, mit einem On-Board Fuel Consumption Meter (OBFCM) ausgestattet sein. Diese Geräte, mit deren Daten auch die EU-Kommission ihre Untersuchungen anstellte, erfassen den tatsächlichen Kraftstoff- bzw. Energieverbrauch der Fahrzeuge sowie die zurückgelegte Strecke.

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Mild- und Voll-Hybride (MHEV/ HEV)

Mild- und Voll-Hybride-Fahrzeuge haben ebenfalls einen Verbrennungsmotor und einen oder mehrere Elektromotoren.

Sie unterscheiden sich von Plug-in-Hybriden vor allem dadurch, dass die vergleichsweise kleinere Batterie, die den Elektromotor mit Strom versorgt, nicht durch ein Kabel extern aufgeladen werden kann.

Voll-Hybride können kurze Strecken rein elektrisch zurücklegen, während dies bei Mild-Hybriden nicht möglich ist.

So werden Mild- und Vollhybride hauptsächlich durch den Verbrennungsmotor angetrieben, der durch den Elektromotor insbesondere bei Beschleunigungsvorgängen unterstützt wird.

Reichweite

Mild- und Voll-Hybride weisen in etwa die gleichen Reichweiten wie konventionelle Verbrenner auf. Voll-Hybride können kürzere Distanzen von zwei bis fünf Kilometern bei einer maximalen Geschwindigkeit von ca. 50 km/h zudem rein elektrisch zurücklegen.

Kosten

Die Anschaffungskosten sind vergleichbar mit denen von konventionellen Fahrzeugen. Durch die unterstützende Leistung des Elektromotors verbrauchen Voll-Hybride bis zu 10 % weniger Kraftstoff, als konventionelle Verbrenner, wodurch sich die Verbrauchskosten geringfügig reduzieren. Bei Mild-Hybride sind es gerade mal 1 %.

Umweltwirkung

Durch die unterstützende Wirkung des Elektromotors verbrauchen Hybride weniger Kraftstoff als konventionelle Verbrenner. Da Hybride jedoch vorrangig Verbrenner sind und fossilen Kraftstoff tanken, können sie – genauso wie reine Diesel oder Benziner – höchstens durch die Verwendung erneuerbarer Kraftstoffe klimafreundlich betrieben werden und sind damit keine langfristige Alternative.

Gefördert durch: Bundesministerium für Wirtschaft und Energie Deutsche Energie-Agentur GmbH

Rechtlicher Hinweis

Die Deutsche Energie-Agentur GmbH (dena) informiert im Auftrag des Bundesministeriums für Wirtschaft und Klimaschutz mit dieser Informationsplattform zur Verkehrs- und Mobilitätswende. Darüber hinaus erhalten Hersteller und Händler Informationen zur Umsetzung der novellierten Pkw-Energie­verbrauchs­kennzeichnungs­verordnung (Pkw-EnVKV). Dabei handelt es sich um allgemeine Hinweise, die nicht rechtsverbindlich sind. Für konkrete Fragen ist ggf. eine Rechtsberatung einzuholen. Die dena übernimmt keine Haftung für die Richtigkeit der mittels des Online-Tools zur Erstellung eines Pkw-Labels berechneten Ergebnisse. Entscheidend sind u. a. die Herstellerangaben.

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