Seit 2021 sind Fahrzeughersteller nun verpflichtet auch reale Verbrauchsdaten ihrer Fahrzeuge zu erfassen und an die EU zu vermitteln. Vorherige Testverfahren hatten oft wenig mit den realen Gegebenheiten zu tun und führten zu einer Verzerrung der Verbrauchswerte in den Tests. Um diesem Problem Abhilfe zu schaffen, wurde im Rahmen der Abgasnorm Euro 6d-ISC-FCM eine Neuerung eingeführt, die für alle erstmals zugelassenen Fahrzeuge in der EU seit 2021 verpflichtend ist. Das Verfahren nennt sich FCM von fuel consumption monitoring und meint die Erfassung von realen Verbrauchswerten in jedem aktuellen Auto.
Verbrauch ist häufig höher als Hersteller angeben
Diese Daten sind insbesondere für Verbraucherinnern und Verbraucher wichtig, die ein Auto kaufen bzw. nutzen, denn der reale Verbrauch liegt oft höher, als die Herstellerangaben aufweisen, was mit erheblich höheren Kosten im Verbrauch einhergehen kann. Aber auch aus Perspektive des Klimaschutzes stellt es ein Problem dar, denn die realen Emissionen sind höher als die berechneten.
Gerade Plug-In-Hybride von Abweichungen im Verbrauch betroffen
Besonders im Segment der Plug-In-Hybrid-Fahrzeuge lassen sich starke Abweichungen der realen Daten mit den angegebenen Daten feststellen. Diese werden häufig nicht so genutzt wie vorgesehen und zu wenig mit Strom beladen, so dass der Hauptverbrauch über den Verbrennungsmotor läuft. Damit wird jedoch nicht der gewünschte Effekt der Einsparung von CO2-Emissionen erzielt.
Auswirkungen auf die Förderung von Plug-In-Hybriden
Da die Plug-In-Hybride derzeit staatlich stark gefördert werden, sind die neuen realen Verbrauchsdaten im Kontext einer zielführenden Förderung von alternativen Antrieben sehr relevant. Aus diesem Grund erwägt auch die Bunderegierung die Förderung neu zu regeln. Auch auf EU-Ebene ist mit einer gesetzlichen Neuausrichtung zu rechnen. Autohersteller halten sich dagegen eher zurück, da ihnen die Förderung derzeit einen hohen Zulauf an Aufträgen bringt.
Konsequenzen des Realverbrauchs noch unklar
Ob und wann nun die realen Verbrauchsdaten noch der Öffentlichkeit und somit Verbraucherinnen und Verbrauchern zur Verfügung gestellt werden, ist noch nicht absehbar, bisher jedoch nicht vorgesehen. Wenn der öffentliche Druck aber steigen sollte, könnte sich hieran etwas ändern. Autohersteller haben daran jedoch kein Interesse, da dies negative Auswirkungen auf ihren Absatz haben würde.
Weiteres zum neuen Verfahren finden Sie beim ICCT.