Hallo und Servus,

ich darf mich kurz vorstellen: Stephan und die süddeutsche Begrüßung lässt sich dadurch erklären, dass ich in einem kleinen niederbayerischen Dorf aufgewachsen bin, später in Regensburg studiert habe und erst seit kurzem in Berlin lebe. Zwischen Niederbayern und Berlin sind die Unterschiede, was die Möglichkeiten der Mobilität betrifft – die Unterschiede sind auch in anderen Bereichen riesig, aber ich versuche größtenteils beim Thema zu bleiben – enorm, weshalb ich mich im Folgenden auf diese beiden „Extreme“ konzentrieren werde.

Metten, das bereits angesprochene niederbayerische Dorf, bietet eigentlich alles für den täglichen Bedarf und darüber hinaus gibt es sogar ein recht schönes Freibad. Vieles ist also fußläufig erreichbar. Die nächste größere Stadt (Deggendorf mit ca. 35.000 Einwohner:innen) grenzt an und der Stadtkern ist nur rund 5 Kilometer entfernt. In Deggendorf ging ich auch aufs Gymnasium und im Sommer war es möglich mit dem Rad zur Schule zu fahren. Ich gebe zu, dass ich insgesamt eher ein Schönwetter-Radler bin, aber im Winter wären selbst die Hartgesottensten auf den Schulbus umgestiegen, da der Radweg zwischen Metten und Deggendorf keinen Winterdienst hatte. Da mein Elternhaus und die Schule (für ländliche Verhältnisse) recht nah aneinander lagen, dauerte die Fahrt mit dem Schulbus weniger als eine halbe Stunde. Bei Klassenkamerad:innen, die einen weiteren Schulweg zurückzulegen hatten, sah dies schon ganz anders aus. Dieser dauerte tlw. eine Stunde oder länger. Zudem war der Schulbusverkehr damals in keiner Weise auf den Nachmittagsunterricht ausgelegt. Nach 13 Uhr musste man bis zu zwei Stunden auf den nächsten Bus warten.

Insgesamt war und ist der ÖPNV in Deggendorf recht schlecht ausgebaut und wird dementsprechend wenig genutzt. Elterntaxis spielten und spielen eine große Rolle: So mussten mich meine Eltern wöchentlich zum Gitarren- und Saxophonunterricht fahren und, da nach 20 Uhr keine Busse mehr fuhren, wurden wir des Öfteren von unseren Eltern nach dem Feiern abgeholt. Eine Ausnahme stellte hier lediglich das zweimal jährlich stattfindende Volksfest dar. Hier organisierte die Brauerei entsprechende Nachtbusse.

Als ich mit 17 den Führerschein machte und einen 50er-Roller hatte, war dies die erste kleine Freiheit. Die große Freiheit kam dann schließlich mit 18 in Form eines alten, klapprigen Opels, der zuvor meinem Opa gehörte. Für mich gab es ab diesem Zeitpunkt kein Halten mehr. Ich bin mehr oder weniger alle Strecken mit dem Auto gefahren, zum einen weil es deutlich komfortabler und praktischer als der schlecht ausgebaute ÖPNV war, zum anderen war es auch eine Frage des Prinzips. Ich durfte und konnte jetzt schließlich Auto fahren!

Im Nachhinein schüttle ich über mein Mobilitätsverhalten den Kopf und verbuche es unter der Kategorie Jugendsünde. Viele Strecken wären zumindest bei schönem Wetter problemlos mit dem Rad machbar gewesen. Und hier hätte ich mir neben den Spritkosten auch die nervige Parkplatzsuche an der Schule sparen können. Diese waren für Schüler:innen damals Mangelware.

Saskia: Von Stadt zu Stadt - Teil 4

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