Fahrrad gewinnt, ÖPNV verliert
Seit Beginn der Pandemie haben fast ein Drittel aller Befragten laut einer dena-Umfrage ihr Mobilitätsverhalten verändert. Dies gilt vor allem für den ÖPNV und die Bahn, hier geben 47 bzw. 40 Prozent ein verändertes Verhalten an. Regelmäßige Pkw-Nutzende nannten zu 26 Prozent eine Änderung ihres Verhaltens. Sehr erfreulich ist die Entwicklung der Fahrrad- und Fußverkehrs: 37 Prozent bzw. 35 Prozent der Befragten geben an, deutlich oder etwas häufiger per Rad oder Fuß unterwegs zu sein. Gründe für die Anpassung des Mobilitätsverhalten sind die Angst vor Ansteckung in Bussen und Bahnen, eine veränderte Freizeitgestaltung sowie vermehrtes Arbeiten im Homeoffice.
Insgesamt 66 Prozent der Fahrgäste, die sonst regelmäßig mit dem Öffentlichen Personennahverkehr (ÖPNV) unterwegs sind, gaben an, in Corona-Zeiten seltener dieses Angebot zu nutzen. Die beliebtesten Alternativen sind Fahrradfahren (43 Prozent), zu Fuß gehen (40 Prozent), Sharing (34 Prozent) und das eigene Auto (29 Prozent). Insbesondere der ÖPNV wird noch einige Zeit mit geringeren Fahrgastzahlen rechnen müssen, denn 61 Prozent der Befragten geben an, dass Sie ihr jetziges Mobilitätsverhalten wahrscheinlich oder auf jeden Fall auch nach Covid-19 beibehalten werden. Neben den Einbußen bei den Fahrpreiseinnahmen für die anbietenden Unternehmen ist dies auch ein schlechtes Zeichen für die Verkehrswende, denn der ÖPNV ist eine tragende Säule der Verkehrswende. Auch die ehemals regelmäßigen ÖPNV-Nutzenden stiegen nun teilweise auf das Auto um (29 Prozent).
Die zur Corona-Pandemie entstandenen Pop-Up Fahrradwege werden unterschiedlich bewertet: 40 Prozent der Befragten halten es für eine zielführende Maßnahme, die auch zukünftig beibehalten werden sollte, 34 Prozent halten es für keine zielführende Maßnahme, da sie den Verkehrsfluss stören und Staus verursachen. 19 Prozent sind der Meinung, dass die Maßnahme nach der Pandemie rückgängig gemacht werden sollte.
Der Pkw bleibt weiterhin das Verkehrsmittel erster Wahl
Von den Befragten, die aussagten ihr Mobilitätsverhalten verändert zu haben, gaben zwar nur 16 Prozent an, vermehrt auf den eigenen Pkw zurückzugreifen, jedoch nutzte bereits vor Beginn der Corona-Pandemie jede vierte von fünf Personen regelmäßig den eigenen Pkw. Auch schließt sich die Lücke zwischen den Generationen: Die jungen Erwachsenen zwischen 18 und 29 Jahren nutzen 34 Prozent häufiger den eigenen Pkw. Genau jene Gruppe, die ein wichtiges Element der Verkehrswende darstellt. Bei den Befragten über 30 Jahren gab es hingegen eine deutliche Tendenz, das Auto weniger häufig zu nutzen.