Die Anschaffung und Haltung eigener Pkw ist ein zunehmend kostspieliges Unterfangen. Laut einer DAT Umfrage aus 2023 sorgt sich fast die Hälfte der deutschen Autofahrerinnen und Autofahrer, sich ein eigenes Auto in Zukunft nicht mehr leisten zu können. Sowohl die Kaufpreise als auch Kosten für Kraftstoffe haben sich in den letzten Jahren spürbar erhöht. Käuferinnen und Käufer sind daher gut beraten, bei der Anschaffung nicht nur den Anschaffungspreis in den Blick zu nehmen, sondern auch die laufenden Kosten ihrer Fahrzeuge zu berücksichtigen. Hier zeigen zunehmend Pkw mit elektrischen Antrieben große potenzielle Kostenvorteile.
Der Pkw-Kostenrechner schlüsselt diese verschiedenen Kostenpunkte auf und bietet damit Interessierten eine Orientierung beim Autokauf. Der Rechner inkludiert folgende Kostenaspekte:
Energiekosten
Die Kosten für Benzin und Diesel sind in den letzten Jahren stetig gestiegen. 2023 war laut ADAC das zweitteuerste Tank-Jahr in der Geschichte und zuletzt (März 2024) lag der Preis für Super E10 bei 1,78 EUR pro Liter. Diese Entwicklung wird sich, unter anderem aufgrund steigender CO2-Preise, höchstwahrscheinlich auch in den nächsten Jahren fortsetzen. Ein Blick auf den dena Kostenrechner verrät hierbei, wie sich die Energiekosten auf spezifische Fahrzeugmodelle auswirken könnten: Das beliebteste Auto der Deutschen, der VW Golf (in diesem Fall gehen wir von folgender Motorisierung aus: 81 kW / 111 PS), gilt als zuverlässiges Fahrzeug mit moderatem Verbrauch. Bei einer Haltedauer von 10 Jahren und einer Fahrleistung von 15.000 km im Jahr entstehen laufende Kosten von insgesamt knapp 26.000 Euro. Ein vergleichbarer E-Antrieb aus der Kompaktklasse kommt hier auf gerade einmal 11.000 Euro. Den größten Unterschied machen hier die Energiekosten mit einem Anteil von rund 80 %.
CO₂-Preis
Der CO₂-Preis macht sich über den Kraftstoffpreis bemerkbar und ist somit Teil der Energiekosten. Rechnet man diese jedoch heraus, wird offensichtlich, welchen großen Einfluss der CO₂-Preis zukünftig haben kann. Wie genau sich der CO₂-Preis entwickeln wird, ist unsicher. Daher werden im Tool verschiedene CO₂-Preisszenarien abgebildet. Geht man, nach der Annahme des BMWK, von einem mittleren CO₂-Preispfad aus, entstehen über die Haltedauer des Fahrzeugs knapp 3000 EUR an Mehrkosten – 5000 EUR bei einem hohen CO₂-Preis.
Unterschiede beim Laden
Beim elektrischen Antrieb ist Laden nicht gleich Laden. Die Kosten variieren nämlich erheblich, je nachdem, ob das Fahrzeug privat oder an öffentlich zugänglichen Ladestationen geladen wird. Das private Laden ist oft rund 30 % günstiger. An öffentlich zugänglichen Ladestationen ist der kWh-Preis in der Regel höher und es fallen zusätzliche Gebühren für die Nutzenden an – dafür sind jedoch teilweise Schnellladungen möglich.
Zurück zu unserem Beispiel: Wird das Fahrzeug ausschließlich privat geladen, fallen nach 10 Jahren rund 10.000 EUR Ladekosten an. Lädt man sein Fahrzeug stattdessen zu 100 % an öffentlich zugänglichen Ladepunkten, kommt man auf Kosten von knapp 15.000 EUR. Im Gegensatz zum Verbrenner, mit Kraftstoffkosten von 21.000 EUR, kommt man jedoch in beiden Szenarien wesentlich besser weg.
Kfz-Steuer
Zusätzlich zu den Energiekosten fallen für Autokäufer von Verbrennungsmotoren höhere Kfz-Steuern an. Ausschlaggebend für die Höhe sind hierbei der CO2-Ausstoß, der Hubraum und die Abgasnorm. Elektrofahrzeuge sind hingegen noch bis 2030 von der Kfz-Steuer befreit und werden anschließend nach ihrem Gewicht bewertet. Im Regelfall sind diese Kosten bei Elektrofahrzeugen deutlich niedriger als bei vergleichbaren Verbrennern.
In dem vorangegangenen Beispiel wären für den VW Golf in 10 Jahren 1.980 EUR an Kfz-Steuern angefallen – für das elektrische Pendant (ab 2031) hingegen nur 256 EUR.