Die Auslastung eines Pkw im Pendlerverkehr in Deutschland liegt bei nur 1,075 Personen. Die Fahrzeuge sind somit bis auf die fahrende Person quasi unbesetzt. Bedenkt man, dass die meisten Pkw Platz für vier weitere Mitfahrende bereithalten würde, kommt die Frage auf, warum das Potential nicht genutzt wird. Mit Fahrgemeinschaften könnten die Vorteile eines Pkw, wie Flexibilität und Komfort, mit dem Umweltschutz- und Effizienzgedanken kombiniert werden.
In der Theorie sind die Deutschen für Fahrgemeinschaften bereit
In Umfragen wird deutlich, dass Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer theoretisch für Fahrgemeinschaften bereit wären, doch es hapert in der Umsetzung. Verschiedene Unternehmen bieten Plattformen an, auf denen sich die Mitglieder für gemeinsame Fahrten zusammenschließen können. Doch dieses Prinzip funktioniert in Deutschland eher auf Langstrecken., wohingegen es in unseren Nachbarländern, wie Frankreich, Belgien oder in Spanien, oft besser funktioniert. Spontane und flexible Fahrten werden hier derzeit nicht umgesetzt. Manche Arbeitgeberstätten haben eigene Portale entwickelt, um ihre Beschäftigten zu verbinden und „Leer“-Fahrten zu reduzieren. Doch auch hier scheitert es an der Kommunikation und Umsetzung.
Fahrgemeinschaften haben das Potential den ÖPNV zu ergänzen
Ein durchschnittlicher Neuwagen wiegt rund 1,7 Tonnen. Mit Blick auf die steigende Beliebtheit von SUVs, die im Durchschnitt 2,2 Tonnen wiegen, wird in Zukunft viel Gewicht für wenig Passagiere bewegt. Besonders in ländlicheren Regionen, wo es keinen ausreichend ausgebauten ÖPNV gibt, könnten Pkws eine Ergänzung zum bestehenden Netz darstellen. Nicht nur der Weg zu Arbeit, auch für das Fahren zum nächstgelegenen Bahnhof können Mitfahrgelegenheiten nützlich sein.